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Historie

DIE VÄTER DER FESTSÄLE. DAMALS UND HEUTE.

  • 1890 erbaut als Werkskapelle und Ballsaal der Meierei C. Bolle
  • Gegründet von Unternehmer Carl Bolle
  • 1893 eingeweiht von der letzten deutschen Kaiserin Viktoria Auguste
  • Wurde Produktionshalle für Margarine, Interimskirche, Kino und Theater

Die BOLLE Festsäle sind Zeitzeugen des ersten, bedeutenden Wirtschaftsaufschwungs Berlins. Erbaut im Windschatten des Industriezeitalters, feierlich eingeweiht 1893 in Anwesenheit der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria, sind die Festsäle geprägt vom Gründergeist und der Grandezza jener Tage. Sie strahlen Weitsicht aus, gelebte Werte und eine unübersehbare Solidität. Deckenhöhen von bis zu acht Metern, unverputzte Backsteinwände, hohe Stahlstreben-Fenster, gusseiserne Säulen und eine in jedem Winkel des denkmalgeschützten Hauses bemerkbare Liebe zum Detail machen sie zum Paradebeispiel Berliner Industrie-Architektur.

DIE GESCHICHTE VON MOABIT

Der mit knapp 80.000 Einwohnern bevölkerungsreichste Ortsteil des Berliner Bezirks Mitte hat weit mehr zu bieten, als eine berüchtigte JVA und das größte Kriminalgericht Europas. Erstmals erwähnt im 13. Jahrhundert als Viehweide und Jagdrevier der brandenburgischen Kurfürsten um das Jahr 1600, gibt es über den Ursprung des Namens Moabit zahlreiche Thesen. Die naheliegendste lautet, dass das Wort auf Hugenotten zurückgeht, die sich 1717 dort als Erste ansiedelten und sich vergeblich mit der Zucht von Maulbeerplantagen und Seidenraupen plagten.

In Anlehnung an das biblische Land Moab, das den Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten Zuflucht gewährte, und dem französischen Wort für Wohnen „habiter“ entstand Moabit. Mit der Ansiedlung von Großindustrie wie den königlichen Pulvermühlen, den Borsig Eisenwerken u.a. wuchs der wirtschaftliche Erfolg, der 1861 zur Eingemeindung Moabits zu Berlin führte und Wegbereiter der Erfolgs-Story der BOLLE-Meierei wurde. Heute steht Moabit für seine Vielfalt, sein Potential und seine zentrale Lage in einer Stadt, die aus ihren Nähten platzt.

VORZUGSMILCH UND NEUSTER KLATSCH

Namensgeber Carl Bolle zählte zu den Wegbereitern des Berliner Wirtschaftsbooms. Er festigte seinen Ruf mit der Errichtung des fortschrittlichsten Milch-Großbetriebes der Stadt: der BOLLE Meierei. Auf dem heutigen Areal des Spree-Bogens schuf Bolle Produktions- und Werkstätten, Unterkünfte für den Großteil seiner 2.000 Angestellten, soziale Einrichtungen, Stallungen, Fuhrparks und Gnadenhöfe. Seinen Beinamen „Bimmelbolle“ verdankte der gelernte Maurermeister dem Umstand, dass hunderte seiner Pferdewagen mit Handklingel schwingenden Kutschern und Milchmädchen durch Berlins Straßen fuhren und frische Milch mit dem neusten Klatsch frei Haus lieferten.

WERBEFILM DER MEIEREI C. BOLLE aus den 1930ER-JAHREN

SCHÄTZE DER GRÜNDERZEIT

Die Festsäle waren ursprünglich Ballsaal und Werkskapelle, später Produktionsstätte für Margarine, dann zog hier das Welt Kino ein, eines der ersten Filmspiel-Häuser Berlins, und schließlich wurde es die Spielstätte der Berliner Kammerspiele. Im Zuge der aufwendigen Sanierungsphase wurde der einzigartige Charme der industriellen Architektur hervorgehoben und in die Moderne übersetzt. Dabei kamen Schätze der Gründerzeit zum Vorschein wie Pitchpine-Dielen, ein altes Treppenhaus mit kunstvoll verschlungenen Eisen-Ornamenten, alte Büro-Kontore und die Festsäle.

HISTORISCHE EINBLICKE

BOLLE HEUTE

  • Eine der imposantesten Veranstaltungsstätten Berlins
  • 2013/14  aufwendig renoviert unter strengen Denkmalschutz-Kriterien
  • Umwandlung des Kino-Vorführraums in die BOLLE Milchbar
  • Technische Ausstattung auf höchstem Niveau,
    ausgebaute Dachterrasse

NEUZUGÄNGE DACH UND BAR

Mit der ausgebauten Dachterrasse und dem zur BOLLE Milchbar umfunktionierten ehemaligen Filmvorführraum wurden die BOLLE Festsäle um zwei neue Highlights erweitert. Die Räumlichkeiten des Ensembles sind geprägt vom Gründergeist ihres Namensgebers mit vielen detailgetreuen Restaurierungen und modernster Ausstattung.